Mit seiner Rede in bei der Sicherheitskonferenz in München sorgt der 50. Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, JD Vance, für viele Kontroversen. Unter anderem sprach er sich für mehr Meinungsfreiheit und gegen eine Deindustrialisierung Deutschlands aus.
“Ich habe viel darüber gehört, wovor Sie sich verteidigen müssen, und das ist natürlich wichtig. Aber was mir und sicherlich vielen Bürgern Europas etwas weniger klar zu sein scheint, ist, wofür genau Sie sich verteidigen”, hielt Vance den Zuhörern vor.
Schon zu Anfang zeigte sich Vance begeistert über München und seine Kultur, er verurteilte den Anschlag, der zuvor in der bayerischen Hauptstadt passiert war. Doch offenbar bestärkte das seine Kritik an der Regierung noch mehr.
Vance zur Sicherheitspolitik: “Eine Krise, die wir selbst verursacht haben”
Vance sagte unter anderem: “Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es keine Sicherheit gibt, wenn man Angst vor den Stimmen, den Meinungen und dem Gewissen hat, die das eigene Volk leiten. Europa steht vor vielen Herausforderungen. Aber die Krise, mit der dieser Kontinent derzeit konfrontiert ist, die Krise, die wir meiner Meinung nach alle gemeinsam erleben, ist eine Krise, die wir selbst verursacht haben.”
Und weiter: “Wenn ihr vor euren Wählern Angst habt, gibt es nichts, was Amerika für euch tun kann. Und im Übrigen können Sie auch nicht für das amerikanische Volk tun, das mich und Präsident Trump gewählt hat. Sie brauchen demokratische Mandate, um in den kommenden Jahren etwas Wertvolles zu erreichen.”
Vance spricht auch über Migration – Reaktionen sind negativ, herbe Kritik an Wortwahl
Auch zur Migrationspolitik äußerte sich Vance: “Und von allen drängenden Herausforderungen, mit denen die hier vertretenen Nationen konfrontiert sind, gibt es meiner Meinung nach nichts Dringenderes als die Massenmigration.
“Heute ist fast jeder fünfte Einwohner dieses Landes aus dem Ausland hierhergezogen. Das ist natürlich ein absoluter Höchststand. In den Vereinigten Staaten ist die Zahl übrigens ähnlich hoch, ebenfalls ein absoluter Höchststand”, hieß es von ihm.
Die Resonanz auf die Rede ist eher durchwachsen. Der Bundesverteidigungsminister Pistorius wies Vance scharf zurück. Habeck forderte ihn auf, sich um seinen “eigenen Kram” zu kümmern. Scholz und Merz zeigten sich entrüstet.