Der “Plagiatsjäger” Stefan Weber hatte vor wenigen Tagen angekündigt, sich der Dissertation von Robert Habeck angenommen zu haben – auf der Suche nach Fehlern und Problemen in seiner Arbeit. Noch davor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) diesen Umstand allerdings selbst in einem Video angekündigt und sozusagen vorgewarnt.
Noch vor der Veröffentlichung seiner Einschätzung entkräftete dann die Universität die Vorwürfe. Offenbar hatte ein Journalist, dem Weber das vertrauliche Dokument zugeschickt hatte, dieses sowohl an die Grünen, als auch die Universität durchgestochen.
“Die Ombudsstelle der Universität Hamburg hat die Vorwürfe entkräftet und bestätigt, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt”, erklärte Habeck in seinem Video noch bevor die Öffentlichkeit etwas von Webers Vorwürfen erfuhr.
Weber erklärt, wieso er sich an das Portal NIUS wandte
Weber veröffentlichte daraufhin die Vorwürfe, die 128 Stellen umfassen. In vielen Medien hieß es zu diesem Zeitpunkt bereits, an den Vorwürfen sei nichts dran. Plagiatsjäger Weber jedoch sieht das anders und erklärt nun, wieso er sich mit den Erkenntnissen vor allem an die Plattform NIUS wandte.
Weber schrieb dazu auf Twitter/X: “Warum wandte ich mich an Nius? Man sieht ja, was die Systempresse getan hat: Mit den Grünen paktieren und sich zwei Wochen auf das Dementi vorbereiten. Das ist übrigens der wahre Skandal in der Habeck-Affäre.” Teile von Habecks Worten bezeichnete Weber als “kompletten Nonsens”.
Plagiatsjäger Weber über Habeck: “Hat auf geradezu unglaubliche Weise eine Belesenheit vorgetäuscht”
“Hier liegt eine methodische Täuschung des Lesers vor”, sagte Weber gegenüber der WELT. Die Arbeit zu lesen, sei eine “Tortur” gewesen, eine “Wissenschaftssimulation”.
In seinem “Blog für wissenschaftliche Redlichkeit” schreibt Weber über Habeck: “Habeck hat auf geradezu unglaubliche Weise eine Belesenheit vorgetäuscht, die er nicht hat. Er hat dutzende Werke, die er zitiert hat, aus anderen, an Ort und Stelle ungenannten Quellen abgeschrieben und damit gegen eine wichtige Grundregel der Buchwissenschaften verstoßen. Er hat direkte Zitate mitplagiiert, und vor allem: Er hat auch Fließtext plagiiert.”
Die Uni Hamburg wiederum widersprach bereits vor den Enthüllungen so: “Im Ergebnis wurde festgestellt, dass gemäß den Regeln der UHH kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt, da weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gegen die Standards der guten wissenschaftlichen Praxis verstoßen wurde. Die Eigenständigkeit der Forschungsleistung, die die Dissertation von Dr. Robert Habeck darstellt, wurde durch dieses Prüfungsergebnis bestätigt.”